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Dolly Parton

 

Geboren am 19. Januar 1946

Dolly Rebecca Parton wurde als viertes von zwölf Kindern geboren, ihre Eltern Robert Lee Parton, ein Farmpächter, und Avie Lee Owens lebten in äußerst bescheidenen Verhältnissen in Smoky Mountains in Tennessee. Man teilte sich zu dritt ein Bett, hinter den dünnen Holzwänden war es im Winter bitterkalt. Die kränkelnde Mutter nähte den Kindern Mäntel aus Kleiderresten. An der Highschool galt Dolly als Schülerin »mit den geringsten Erfolgsaussichten«. Dabei war Dolly begabt und ehrgeizig und sie strafte ihre früheren Lehrer Lügen:

Heute gilt Dolly Parton gilt als erfolgreichste Musikerin in Country und Pop, mit unglaublichen 3000 selbstkomponierten Songs und mehr als 100 Millionen verkauften Alben. Ihr Vermögen wird auf eine halbe Milliarde Dollar geschätzt.

Kindheit

Im Alter von sieben Jahren lernte Dolly Gitarre spielen. Drei Jahre später trat sie zum ersten Mal öffentlich in Knoxville in einer Fernsehshow auf. Im Alter von 13 Jahren gab Parton mit ihrem selbstgeschriebenen Lied Puppy Love ihr Debüt in der Grand Ole Opry.

Nach der Schule zog es sie nach Nashville. In der Welthauptstadt des Country traf Dolly einen netten Herrn mit Gitarre und Hut, der ihr empfahl, musikalisch einfach ihrem Herzen zu folgen. Es war Johnny Cash. Und Dolly Partons beispiellose Karriere nahm ihren Lauf. 

Musikalische Karriere

Schnell wurde Parton berühmt. Und blieb es. 25 Nummer-eins-Hits hatte sie in den Country-Charts, veröffentlichte mehr als 40 Studio- nebst etlichen Live-Alben, schrieb rund 3000 Songs, hatte Hits wie „Jolene“. Den vielleicht berühmtesten machte jemand anderes zum Welterfolg: „I Will Always Love You“ wird immer mit Whitney Houston verbunden bleiben.

Parton schreibt ihre Lieder meist selbst, sie wurden oft gecovert. Die erfolgreichste Coverversion ist I Will Always Love You von Whitney Houston, das zur meistverkauften Single einer Sängerin weltweit wurde. Jolene, ein Country-Song, der auch in der Independent-Szene beliebt ist, ist mit mehr als 50 Coverversionen das am häufigsten interpretierte ihrer Stücke. In vielen ihrer Lieder besingt sie typische Themen wie unglückliche Liebe, Armut oder Gottvertrauen, aber sie macht auch mit Texten über Suizid, Inzest, Mord, Fehlgeburten und Geisteskrankheit auf sich aufmerksam.

Carl und Dolly

Kinderlose Ehe

Sie kokettiert zwar gern mit dem Image des leichten Lebens („Meine Schwäche sind Essen und Männer – in dieser Reihenfolge“), ist aber seit ihrem 20. Lebensjahr mit Carl Thomas Dean verheiratet; den Bauarbeiter traf sie an ihrem ersten Tag in Nashville in einem Waschsalon („Für uns beide ist es die erste Ehe. Und die letzte.“). Dean mied von Anfang an die Öffentlichkeit und gab nie Interviews.

Weil Dolly Parton aufgrund einer allergischen Reaktion auf die Antibabypille unfruchtbar wurde und keine Kinder bekommen konnte, blieben sie und ihr Ehemann kinderlos. Ein Umstand, der Dolly in eine tiefe Krise mit Suizidgedanken stürzte.  

Aussehen

1997 wurde Parton ungefragt Namenspatin von Klonschaf Dolly. In Anspielung auf ihre großen Brüste hatten die Wissenschaftler, die ein Schaf aus Euterzellen geklont hatten, diesen Namen ausgewählt. Parton nahm es mit Humor.

Dolly Parton steht dazu, ihr Aussehen seit ihrem 22. Lebensjahr mit Schönheitsoperationen zu optimieren, und geht damit mit großer Selbstironie um. Sie möchte weiterhin mit plastischer Chirurgie altersbedingte Veränderungen aufhalten. Bis heute soll sie dafür 600.000 Dollar ausgegeben haben.

Dass die Hochkultur verächtlich auf sie herabblickt, stört die grelle Sängerin wenig. „Sie würden überrascht sein, wie teuer es ist, so billig auszusehen“, sagte sie einmal.

Die Mähne ist eines ihrer drei Markenzeichen. Die anderen beiden hat sie einem Chirurgen zu verdanken, als Brustvergrößerungen noch etwas Besonderes waren. „Ich kannte Dolly schon, als sie noch flachbrüstig war“, sagte ihr Manager Lee Solters einmal. Parton steht zur kosmetischen Chirurgie: „Warum soll ich aussehen wie ein alter Hofhund, wenn ich nicht muss?“

 

Soziales Engagement – „Dollywood“

Ihr Vater litt unter seinem Analphabetentum, also gründete die Tochter 1988 die Dollywood Foundation, eine Non-Profit-Organisation, die zunächst damit begann, Stipendien an Highschool-Schüler des Sevier County, Partons Heimatregion in Tennessee, zu vergeben. Daraus erwuchs 1995 die Lese-Initiative Imagination Library, die im Rahmen des Programms Kindern ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt bis zum Kindergartenbesuch jeden Monat ein Buch zukommen lässt. Damit will Parton ein Zeichen gegen Jugendanalphabetismus setzen.

Als 2016 Waldbrände etliche Häuser in Tennessee zerstörten, spendete sie betroffenen Familien ein halbes Jahr lang monatlich 1000 Dollar, insgesamt acht Millionen. 200.000 US-Dollar gingen zudem auch an die Freiwillige Feuerwehr von Gatlinburg.

Im Zuge der Covid-19-Pandemie spendete sie im April 2020 eine Million US-Dollar für die Forschung am Vanderbilt University Medical Center in Nashville. Im November 2020 wurde bekanntgegeben, dass Partons Spende maßgeblich zur Entwicklung des Moderna-Impfstoffs beigetragen habe.

Sie spendet und sammelt kontinuierlich Gelder für verschiedene humanitäre Organisationen. So hatte sie bereits in der Vergangenheit großzügige Summen an Krankenhäuser gespendet, unter anderem an das Monroe Carell Jr. Children’s Hospital at Vanderbilt Pediatric Cancer Program, in dem ihre Nichte erfolgreich wegen Leukämie behandelt worden war.

Eine starke Fangemeinde hat sie auch unter Homosexuellen. Parton setzte sich mehrfach für die gleichgeschlechtliche Ehe ein und veranstaltete in ihrem Freizeitpark Dollywood „Gay Days“ – das schmeckte nicht jedem im konservativen Country-Publikum; sie sei boykottiert worden und habe sogar Morddrohungen erhalten, erzählte Parton. Schwule lieben sie, sie liebt zurück, und das offenkundig aus Überzeugung statt aus Kalkül.

Parton befürwortet öffentlich die gleichgeschlechtliche Ehe. Da sie aus dem als konservativ geltenden sogenannten Bible Belt stammt, hatte sie wegen ihrer Unterstützung der Gay-Community mit Boykotten und Morddrohungen zu kämpfen.

 

 

Quellen:  Wikipedia, SPIEGEL

 

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