Filme
Nachnamen in alphabetischer Reihenfolge.
DVDs
Auf Wiedersehen, Wattenscheid
Ema Dzinic
Ema kam als siebenjähriges sogenanntes Gastarbeiterkind ins Ruhrgebiet. Als Teenager musste sie auf Geheiß ihres Großvaters zurück nach Bosnien. Der Bosnienkrieg ließ sie jedoch 10 Jahre später nach Wattenscheid zurückkehren – nun mit Ehemann.
Obwohl beide fleißig in einer Eisdiele arbeiten und ihre beiden Kinder in Wattenscheid geboren werden, droht nach Kriegsende im ehemaligen Jugoslawien die Abschiebung aus Deutschland. Die Rettung kommt aus den USA: Sie bekommen eine Green Card, leben 10 Jahre im Bundesstaat New York und werden amerikanische Staatsbürger. Doch die Sehnsucht nach Wattenscheid und nach ihrer Eisdiele treibt sie 2010 dorthin zurück.
Stadtmadame wird Bäuerin
Anne-Marie Frisch
Anne-Marie wird in wohlhabende Verhältnisse geboren. In den 20er und 30er Jahren wächst sie in Nürnberg auf, wechselt dann aber aus Leidenschaft für die Landwirtschaft vom Stadt- zum Landleben. Der Pleikertshof, einst Wohnsitz des NS-Verbrechers Julius Streicher, ein riesiges Anwesen in der Nähe von Nürnberg, wird der Lebensmittelpunkt für sie und ihre spätere Familie. Da Anne-Maries Mann aus dem Sudetenland vertrieben worden war, konnten sie den Gutshof nebst 40 Hektar Land 1959 erwerben. Mit viel Arbeit hat die Familie ihn zu einem Schmuckstück gemacht. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten lebt Anne-Marie mit einer ihrer Töchter und deren Tochter dort. Porträt eines langen arbeitsreichen Lebens, das mit den geschichtlichen Eckpunkten 2. Weltkrieg, Nachkriegszeit, Aufbruchstimmung der 60er, 70er Jahre bis weit ins neue Jahrtausend hinein verknüpft ist.
Russisches Glück
Claus Fritzsche und Margot Kowaljowa
Claus Fritzsche hat aus der Kriegsgefangenschaft eine große Liebe zur russischen Sprache mitgebracht. Als technischer Übersetzer war er so gefragt, dass er sich trotz aller ideologischen Unbotmäßigkeit ein passables Leben in einer Nische der DDR-Gesellschaft bauen konnte.
Seine Lebensgefährtin Margot Kowaljowa war 25 Jahre mit einem Soldaten der russischen Armee verheiratet – eine Liebe, die sowohl von sowjetischer als auch von DDR-Seite über Jahrzehnte torpediert wurde.
Wandelmut
Susanne Huber
Susanne Huber war bis 2003 Hans-Werner Huber: ein katholisch geprägter Unternehmer, politisch engagiert, verheiratet, Vater von vier Kindern.
Susanne Hubers Geschichte ist nicht nur die einer Entscheidung zum radikalen Schritt der Geschlechtsumwandlung als letztem Ausweg. Es geht auch um die Geschichte eines Unternehmers, der im bayrischen Babenhausen seinen Familienbetrieb modernisiert, umwandelt, verliert, wieder aufbaut und aufgrund seines/ihres technischen Know-hows und ungebrochenen Unternehmergeists immer wieder Neues in Angriff nimmt.
Schwerkraft? Überwunden.
Alina Schick
Die Diplom-Biologin und Dr. der Agrarwissenschaften baute in Nepal von 2007 an ein Modellprojekt für nachhaltige Landwirtschaft auf. Mehrere Jahre hat sie in einem kleinen Bergort verbracht, um mit Kleinbauern einzuüben, welche Pflanzreihungen und Fruchtwechsel nötig sind, um möglichst erosionsarm und ertragreich im Hochland Flächen zu bebauen.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Alina Schick mit horizontal wachsenden Pflanzen und erschließt neue Räume für die Fassadenbegrünung in Innenstädten. Sie ist inzwischen Geschäftsführerin der Visioverdis GmbH und Mitglied der Ingenieurkammer Baden-Württemberg.
Das Leben ein bisschen heiler machen
Else Schwenk-Anger
Else Anger wuchs mit fünf Geschwistern in Alpirsbach auf. Neben ihrer kaufmännischen Arbeit und dem Aufziehen von drei Kindern gestaltete sie Kinderbücher, die sie im eigenen Verlag herausbrachte. 1990 gründete sie den Spielzeugladen „Kinder-Reigen e.V.“ , dessen Erlös Waisenkindern zugutekommen sollte. Als 1991 die Bilder über menschenunwürdige Zustände in rumänischen Waisenhäusern um die Welt gingen, fuhr Else Schwenk-Anger zum Waisenhaus in Lipova/Rumänien, um finanziell zu helfen. Seitdem hat sie unzählige soziale Projekte auf den Weg gebracht, wofür sie 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde.
Der Film zeichnet die Stationen ihres Lebens nach.
Ein Leben zwischen Krieg und Frieden
Wilhelm Simonsohn
Im Jahr 2019 ist Wilhelm Simonsohn 100 Jahre alt geworden, was ihn nicht davon abhielt, noch an einer „Fridays for Future“-Demonstration teilzunehmen.
Dieses Filmporträt über den großartigen Hamburger entstand im Jahr 2010.
Die Freude, anderen zu helfen
Horst Thomssen
Horst Thomssens Leben ist von Kindesbeinen an geprägt vom Engagement für andere.
Der aus einer christlichen Handwerkerfamilie stammende Thomssen hat schon als kleiner Junge Nahrungsmittel an Ausgebombte und Arme verteilt. Er half bei der großen Flutkatastrophe 1962 in Hamburg und betreute später Süchtige und Straffällige.
Im Alter gibt er als Seniortrainer sein seit Jahrzehnten erworbenes Wissen an jüngere Ehrenamtliche weiter.
Erzogen zum Widerstand
Clara Welten
Clara wurde von ihren Eltern im Geist der bekennenden Kirche erzogen und geriet dadurch als Teenager mit ihrer DDR-Umgebung in heftigen Konflikt. Sie wuchs im Umfeld der Michaeliskirche auf, nicht wenige hielten sie für das Kind von
Staatsfeinden, denn Christen wurden in der sozialistischen DDR misstrauisch
beäugt. Auch nach der Ausreise in die BRD verließ sie das Gefühl nicht, unverstandene Außenseiterin zu sein.
Clara Welten ist ihr selbstgewählter Künstlername.