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Frédéric-Auguste Bartholdi
Am 2. August 1834 kam er im elsässischen Colmar zur Welt. Seine Eltern waren wohlhabend, sein Vater starb allerdings schon, als Frédéric 2 Jahre alt war.
Die Mutter Charlotte zog mit ihren zwei Söhnen gegen 1843 nach Paris um, wo Frédéric von dem damals bekannten Künstler Ary Scheffer Mal- und Zeichenunterricht erhielt. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Bildhauerei. Im Alter von 19 Jahren schuf er den Barmherzigen Samariter, der auf der alljährlichen Pariser Kunstausstellung gezeigt wurde.

Bartholdi-Brunnen in Lyon auf dem Place des Terreaux
Erste Werke
Sein erstes großes Denkmal war eine über sieben Meter hohe Statue (inkl. Sockel) des Generals Jean Rapp (1856). Der endgültige Durchbruch gelang Bartholdi 1857 mit dem Gewinn einer Ausschreibung für einen gigantischen Brunnen in Bordeaux. Der Brunnenentwurf wurde jedoch von der Stadtverwaltung in Bordeaux als zu teuer abgelehnt, später von der Stadt Lyon angekauft und 1892 auf der dortigen Place des Terreaux realisiert.
Seine Vorliebe für wirklich große Sklupturen erkennt man auch an seinem Löwen von Belfort, einer 11 Meter hohen und 22 Meter langen Steinskulptur, die zum Wahrzeichen der ostfranzösischen Stadt Belfort wurde.

Der Löwe von Belfort
„Freiheit, die die Welt erhellt“
Während einer Ägyptenreise 1855–1856 fertigte Bartholdi weit über 200 Zeichnungen an. Fortan war er von dem Gedanken besessen, einen gewaltigen Leuchtturm in der Gestalt einer 28 Meter hohen Ägypterin, über der nördlichen Einfahrt des Suezkanals thronen zu lassen. Die eiserne Dame hält in der rechten Hand eine Fackel und sollte im Prinzip auch die Funktion eines Leuchtturmes erfüllen, ähnlich wie die des Kolosses von Rhodos.
Jedoch schlugen alle seine Bemühungen fehl, den ägyptischen Vizekönig Ismail Pascha für das Vorhaben zu gewinnen. Doch Bartholdi gab seinen Plan nicht auf. Nur der Ort sollte ein anderer werden.

In seinem Arbeitszimmer
Bartholdi wurde von dem französischen Juristen und Politiker Édouard René de Laboulaye inspiriert, der 1865 erklärt hatte, dass jedes Monument, das zu Ehren der amerikanischen Unabhängigkeit errichtet würde, ein gemeinsames Projekt der Völker Frankreichs und der Vereinigten Staaten sein müsse.
Bartholdi begann mit den Entwürfen für die Freiheitsstatue, die von ihm „Freiheit, die die Welt erhellt“ genannt wurde. Das Metallskelett für die Statue entwickelte dazu der französische Ingenieur Alexandre Gustave Eiffel, der ebenfalls deutsche Wurzeln hatte und noch weit davon entfernt war, eines Tages den nach ihm benannten Turm in Paris zu errichten.
„Im Kolossalen steckt Anziehung, ein spezieller Reiz, auf den die Theorie des Gewöhnlichen kaum anwendbar ist. Glaubt man etwa, dass die Pyramiden die Vorstellungskraft der Menschen wegen ihres ästhetischen Werts angeregt haben?“ schrieb Gustave Eiffel 1880.
Eine solche monumentale Statue von über 45 Metern Höhe konnte ja nicht aus massivem Metall gegossen werden. Außerdem sollte die Statue von innen zugänglich sein. Man benötigte also ein Gerüst, das so stand- und wetterfest war, dass es die „Außenhaut“ aus 300 gehämmerten Kupferplatten mit einem Gewicht von 80 Tonnen tragen konnte.

Die Füße der Freiheitsstatue
Bisher galt als sicher, dass dem Bildhauer und Erschaffer der Freiheitsstatue dessen eigene Mutter während des Schaffensprozesses als Vorbild für das Gesicht gedient hat. Nach einer jüngeren Hypothese könnte ihn aber auch das Gesicht seines Bruders inspiriert haben.


Frédérics Mutter Charlotte
Statue of liberty
Die Statue wurde schließlich in Frankreich vorgefertigt. Als alle Einzelteile fertig waren, fand neben der Werkstatt die vorläufige Endmontage statt. Die über die Dächer der Stadt hinauswachsende Statue wurde zu einem bevorzugten Ausflugsziel der Pariser.

Statue of liberty
Frédéric-Auguste Bartholdi kam ebenfalls in die USA, heiratete dort, das Ehepaar blieb aber kinderlos.
Am 4. Oktober 1904 starb der Erfinder der Freiheitsstatue (und vieler weiteren monumentaler Denkmälern) in Paris mit 70 Jahren an Tuberkulose.

Sein selbst entworfenes Grabmal: Obelisk mit weiblichem Genius, die rechte Hand – wie die Freiheitsstatue – zum Himmel gestreckt.
Quellen: Wikipedia, /paris-blog.org/, Hilpoltsteiner Kurier
Biografie im AUGUST:

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