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Malala Yousafzai 

Geboren am 12. Juli 1997

Malala wird am 12. Juli 1997 in Pakistan geboren. Ihr Vater ist ein pakistanischer Bildungsaktivist, der sich für die Bildungsrechte von Mädchen einsetzt, insbesondere für pakistanische Mädchen.

Malalas Name ist von der afghanischen Poetin und Volksheldin Malalai von Maiwand inspiriert, die die aufständischen Paschtunen in der Schlacht von Maiwand 1880 gegen die britischen Truppen anführte. Der Name bedeutet so viel wie „kummervoll“ oder „leidend“. Nomen ist Omen – in diesem Fall ein zutreffendes geflügeltes Wort, denn  Malala soll 2012 Opfer eines Attentats werden.

 

Frühes Engagement

Von ihrem Vater animiert, setzt sich Malala schon als Elfjährige in einem BBC-Blog für den Schulbesuch von Mädchen ein. Malala lebt im pakistanischen Swat-Tal, einer Hochburg der Taliban. Malala beschreibt ihr Leben im Schatten der Miliz. In ihrem Blog-Tagebuch auf Urdu unter dem Pseudonym „Gul Makai“ (Name der Heldin eines paschtunischen Märchens, bedeutet „Kornblume“) schreibt sie über ihre Gefühle und Ängste unter der Herrschaft der pakistanischen Taliban. Diese Terrororganisation hatte seit 2004 im Swat-Tal Einfluss gewonnen und 2007 damit begonnen, Schulen für Mädchen zu zerstören und gegnerische Pakistani zu ermorden. Den Mädchen wurde der Schulbesuch, das Hören von Musik, das Tanzen und das unverschleierte Betreten öffentlicher Räume verboten.

Malalas Blog wird schnell in Pakistan bekannt und schließlich ins Englische übersetzt. Im Jahr 2011 wird ihr Pseudonym aufgedeckt, als man sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert. Diesen Preis bekommt sie nicht, worauf die Regierung Pakistans einen jährlichen Nationalen Friedenspreis der Jugend stiftet, der ihr verliehen und im Dezember 2011 nach ihr benannt wird.

 

Attentat

Im Oktober 2012, stoppen Taliban-Kämpfer im Norden Pakistans ihren Schulbus und schießen der 15jährigen aus nächster Nähe in den Kopf. Malala überlebt schwer verletzt, wird im Militärkrankenhaus in Peschawar operiert und zur weiteren Behandlung ins britische Birmingham ausgeflogen.

Anlass für den Anschlag war einem Bekennerschreiben der Taliban zufolge der Einsatz des Mädchens für die schulische Bildung der weiblichen Bevölkerung. Um die Täter mit Hilfe der Bevölkerung zu ergreifen, setzt die pakistanische Regierung eine Prämie von 10 Millionen Rupien (etwa 74.000 Euro) aus. Erst zwei Jahre später werden die Täter dingfest gemacht. 8 der 10 wegen des Mordanschlags angeklagten Taliban befinden sich allerdings inzwischen nicht mehr in Haft. Nur gegen zwei der Attentäter, darunter den Schützen, waren Haftstrafen von jeweils 25 Jahren verhängt worden, was nach pakistanischem Recht einer lebenslangen Freiheitsstrafe gleichkommt.

 

Behandlung und Genesung

Wegen eines Luftröhrenschnitts kann Malala Yousafzai sich zunächst nur schriftlich mit dem Krankenhauspersonal verständigen. Das Projektil, das sie beim Anschlag verletzt hatte, war oberhalb ihres linken Auges eingedrungen und hatte Teile des Schläfenbeins sowie des Oberkiefers im Bereich der Unterschläfenfläche und des Oberkieferhöckers sowie Teile des Unterkiefers im Bereich der Schrägen Linie zerstört, wie ein Krankenhaussprecher erklärte. Das (bereits in Pakistan entfernte) Geschoss war im Bereich der sogenannten „Masseter-Rauigkeit“ ausgetreten und anschließend in der linken Schulter über dem Schulterblatt wieder eingetreten. Anfang Januar 2013 verlässt Yousafzai das Krankenhaus vorerst, um sich aber in den folgenden Wochen noch Operationen zur plastischen Rekonstruktion des Schädels und des Gesichts zu unterziehen, bei denen auch der für das Gehör erforderliche Teil des Gesichtsnervs wiederhergestellt wird. Am 7. Februar 2013 kann Yousafzai – fünf Monate nach dem Attentat – das Krankenhaus in Birmingham verlassen. 

 

Friedensnobelpreis

Nachdem sie längere Zeit zum Teil ohne ihre Familie in England verbracht hatte, zieht diese 2013 gleichfalls nach Großbritannien. Ihr Vater wird als Attaché für Bildung zum pakistanischen Konsulat nach Birmingham entsandt.

Vom 20. März an besucht Malala die Edgbaston High School für Mädchen in Birmingham. Sie erhält einen Vertrag über ihre Biografie beim britischen Verlag Weidenfeld & Nicolson in Höhe von zwei Millionen Pfund (rund 2,3 Millonen Euro).

Am 12. Juli 2013, ihrem 16. Geburtstag, spricht sie vor der Jugendversammlung der UNO. Ihre erste öffentliche Rede seit dem Attentat. Sie überreicht dem anwesenden UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Petition für die Bildung aller Kinder mit vier Millionen Unterschriften. Die UNO erklärt im Jahr 2013 den 12. Juli zum „Malala Day“.

Die für Ende Januar 2014 in ihrem Heimatland Pakistan vorgesehene Vorstellung der Biografie  Ich bin Malala wird von den Behörden kurzfristig abgesagt. Als Grund werden „Sicherheitsbedenken“ genannt.

Im Februar 2014 besucht Malala Yousafzai in Jordanien das Lager Zaatari für syrische Flüchtlinge und warnt angesichts der Zustände vor einer „verlorenen Generation“ syrischer Kinder.

2014 wird sie die bisher jüngste Friedensnobelpreisträgerin (sie erhält die Auszeichnung gemeinsam mit dem Inder Kailash Satyarthi).

 

 

2021 heiratet Malala den sieben Jahre älteren Asser Malik. In Birmingham bei einer kleinen traditionellen islamischen Hochzeitszeremonie im Kreise ihrer Familien.

„Schickt uns Eure Gebete. Wir freuen uns auf die gemeinsame Reise, die vor uns liegt“, schreibt Malala anlässlich ihrer Hochzeit auf Twitter.

Ihr Studium der Philosophie, Politik und Wirtschaft Hat Malala inzwischen in Oxford abgeschlossen. Sie setzt sich weiterhin für die Bildung von Mädchen ein.

  

Quellen:  Wikipedia, DER SPIEGEL

 

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