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Michael Collins

 

Geboren am 31. Oktober 1930

Michael Collins wurde in Rom geboren, wo sein Vater, der Armeeoffizier Militärattaché war. Er stammte aus einer Soldatenfamilie: sein Vater war im 1. Weltkrieg Adjutant von General John J. Pershing gewesen.

Nach seinem Schulabschluss in  Washington, D.C. 1948 studierte Michael an der Militärakademie in West Point, die er 1952 mit einem Abschluss als Bachelor of Science in Militärtechnik verließ.

Collins entschloss sich, der United States Air Force beizutreten. Nach seiner Pilotenausbildung flog er Düsenjäger auf verschiedenen Stützpunkten der US-Luftwaffe, unter anderem auch von 1954 bis 1957 in Frankreich. Zurück in den USA arbeitete er als Ausbilder und ab 1960 als Testpilot auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien.

Pilot bei der United States Air Force

Erste Erfahrungen mit dem Weltraum

John Glenns Orbitalflug im Jahr 1962 inspirierte Collins dazu, sich für eine Astronautenlaufbahn zu bewerben.

Collins hatte sich für die zweite Astronautengruppe der NASA beworben, wurde aber nicht angenommen. Bei der nächsten Runde nahm er wieder teil und war dieses Mal erfolgreich. Collins gehörte zu den 14 Astronauten, die am 18. Oktober 1963 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Im Februar 1965 übernahm er dabei das Spezialgebiet „Raumanzüge und Weltraumaußentätigkeiten“. Dabei war er auch an der Auswahl der Firmen beteiligt, die die Raumanzüge für die NASA herstellten. Im Juli 1965 wurde er als Ersatzpilot für den Langzeit-Flug von Gemini 7 im Dezember eingeteilt. Collins war damit der erste Astronaut der dritten Gruppe, der für einen Raumflug nominiert wurde, er kam aber nicht zum Einsatz.

Am 25. Januar 1966 gab die NASA bekannt, dass Michael Collins der Pilot von Gemini 10 würde, unter dem Kommando von John Young. Dieser Flug erfolgte vom 18. Juli bis zum 21. Juli 1966 und war der erste, bei dem sowohl eine Kopplung als auch ein Weltraumausstieg durchgeführt wurden.

In der Erdumlaufbahn verließ Collins das Raumschiff, um Erde und Sterne zu fotografieren. Einen zweiten Außenbordeinsatz unternahm er, um von einem Agena-Zielsatelliten, der seit mehreren Monaten im Orbit war, eine Platte zur Bestimmung der Mikrometeoroiden-Aktivität zu holen. Collins war damit der erste Astronaut, der während eines Raumfluges zweimal das Raumschiff verließ, und der erste, der sich im Weltraum von einem Flugkörper zu einem anderen bewegte.

 

Gemini 10-Pilot

Apollo-Astronaut

Collins musste Mitte 1968 zunächst aus gesundheitlichen Gründen aus dem Apollo-Team, in das er 1966 berufen wurde, vorübergehend ausscheiden, weil sich Bandscheibenprobleme im Halswirbelbereich entwickelt hatten, die sich auf seine Beine auswirkten. Collins wurde operiert und musste mehrere Monate eine Halskrause tragen.

Nach seiner Genesung Ende 1968 wurde er als Pilot der Apollo-11-Kommandokapsel nachnominiert. Buzz Aldrin, der diese Aufgabe eigentlich übernehmen sollte, wurde stattdessen Pilot der Mondfähre.  Kommandant von Apollo 11 sollte Neil Armstrong werden. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob mit Apollo 11 die erste bemannte Mondlandung durchgeführt werden konnte, dies stand erst nach den erfolgreichen Flügen von Apollo 9 und Apollo 10 fest.

Collins entwarf auch das Missionsabzeichen von Apollo 11, auf dem ein Adler abgebildet war, der auf dem Mond landet. Der Flug von Apollo 11 fand vom 16. Juli bis zum 24. Juli 1969 statt. Während Armstrong und Aldrin mit der Fähre Eagle zur Mondoberfläche hinabstiegen und die ersten Menschen auf dem Mond wurden, blieb Collins alleine in der Umlaufbahn. Später wurde er deshalb oft als der „vergessene Astronaut“ betitelt.

Nach dem Apollo-11-Flug bekam Collins das Angebot, Ersatzkommandant von Apollo 14 zu werden, mit der Aussicht, als Kommandant von Apollo 17 selbst den Mond zu betreten. Collins lehnte jedoch ab, da er die mediale Aufmerksamkeit scheute und nicht erneut drei Jahre harten Trainings auf sich nehmen wollte.

 

Nach der NASA

Collins verließ die NASA im folgenden Jahr und arbeitete von Juni 1970 bis April 1971 als Staatssekretär für Öffentlichkeitsarbeit beim US-Außenministerium.

Anschließend wurde Collins der erste Direktor des National Air and Space Museum der Smithsonian Institution in Washington, D.C. Seine Aufgabe bestand darin, die Planung und den Bau des neuen Museumsgebäudes voranzutreiben. Im Jahr 1982 verließ er die US-Luftwaffe, zu deren Reserve er seit 1970 gehört hatte, im Rang eines Generalmajors. 1980 bis 1985 arbeitete er für die LTV Aerospace & Defense, danach leitete er seine eigene Firma.

Privatleben

1958 hatte Collins Patricia M. Finnegan geheiratet, die er auf einem Luftwaffenstützpunkt in Frankreich kennengelernt hatte, wo sie als Zivilistin bei der Luftwaffe arbeitete.

Die beiden hatten drei Kinder: Michael L. Collins, der vor seinen Eltern schon 1993 verstarb, außerdem die Töchter Ann Starr und Kate Collins.

Michael Collins Frau Patricia verstarb im Jahr 2014.

Er selbst lebte zuletzt im Bundesstaat Florida, wo er die letzten eineinhalb Lebensjahre wurde er von seinen Töchtern gepflegt wurde. Michael Collins verstarb am 28. April 2021 im Alter von 90,5 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er sieben Enkel.

 

 

Quelle: Wikipedia

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